CORunner trifft Nordic-Cross-Trainer

CORunner trifft Nordic-Cross-Trainer an einem kalten regnerischen Sonntag im April 2023 in Neustadt an der Weinstraße und gut vier Wochen später in Wiesbaden

Update vom 02.05.2023

Einen weiteren Test der beiden Sportgeräte bei schönem Wetter habe ich mit meinem Fitness-Trainer und Dipl. Fitness-Ökonom Andreas Brückner vom Vitova-Medifit absolviert. Die am Ende des ursprünglichen Artikels stehende Einschätzung wird dabei weitgehend geteilt. Eine gut sieben Minuten lange ausführliche Gegenüberstellung der beiden Sportgeräte mit Erklärungen zur Funktionsweise und Handhabung, sowie das fachliche Fazit von Andres Brückner, findet Ihr in nachfolgendem Video auf meinem TEPFIT-Youtube-Kanal.

Nordic-Cross-Trainer und CORunner im Praxistest

Ursprünglicher Artikel vom 8.4.2023

Am 2. April 2023 bin ich mit Bernd Himpel an einem verregneten und für die Jahreszeit zu kaltem Sonntag in Neustadt an der Weinstraße verabredet, um den von ihm entwickelten CORunner zu testen. Im Gegenzug bringe ich den von Dr. Georg Kaupe entwickelten Nordic-Cross-Trainer (früher Cross-Shaper) mit. Wir nehmen uns zusammen eine 5 km Strecke auf ebenem Gelände in den Weinbergen als Test-Strecke vor, dazu später mehr.

Was ist überhaupt der CORunner und was der Nordic-Cross-Trainer (NCT)?

CORunner

CORunning wird mit einem Gürtel, dem sog. CORunning-Belt absolviert. Neben Befestigungs-Elementen ist darin ein Zugband mit zwei Griffen integriert. Das Zugband gibt es in unterschiedlichen Stärken für die aufzuwendende Zugkraft der Arme. Der CORunner kann beim Gehen, Walken oder Laufen benutzt werden, wobei eher kleine Schrittlängen gefragt sind.

Nordic-Cross-Trainer

Für das Nordic-Cross-Training benötigt man zwei ‚Walking-Stöcke‘ mit Rädern. Das Gerät hat eine Armschale und Expanderzüge in verschiedenen erhältlichen Stärken. Die Räder drehen sich nur in eine Richtung und blockieren nach hinten durch eine sog. Rücklaufsperre, so dass man sich abstoßen kann. Der Nordic-Cross-Trainer ist hauptsächlich für das Walken konzipiert. Geübte können damit aber auch Laufen (Joggen).

Die Funktionsweisen

Beide Geräte

  • ermöglichen ein Ganzkörpertraining
  • richten den Oberkörper auf
  • trainieren Brust- und Schulter- und Rückenmuskulatur
  • Entlasten die Wirbelsäule
  • Stärken die Rumpfmuskulatur
  • sorgen für sehr effektives Ausdauertraining

Der Nordic-Cross-Trainer entlastet zusätzlich die Gelenke (Hüfte und Knie), trainiert außerdem die Oberarme (hier hauptsächlich den Bizeps) und fördert zudem die Sensomotorik und Motorik stabilisierend und ausrichtend über den Drei-Punktgang mit Bodenreaktionskräften.

Auf den in der Einleitung verlinkten Webseiten gibt es umfangreiche weitere Informationen und hinterlegte Studien zur Wirkungsweise.

Test und Anwendungstauglichkeit

Beim erstmaligen Benutzen sind bei beiden Geräten eine theoretische Einführung, Erklärungen sowie Geh-, bzw. Walking-Übungen mit einem Zeitbedarf von ca. 30 Minuten notwendig. Dazu gehört auch die korrekte Einstellung des CORunning-Gürtels, bzw. des Nordic-Cross-Trainers.

Entsprechend gerüstet sind Bernd mit dem Nordic-Cross-Trainer und ich mit dem CORunning-Belt auf die Teststrecke, einen geteerten Wirtschaftsweg durch die Weinberge, gestartet. Ich war überrascht, wie gut sich das Training des Oberkörpers der selbst gewählten Walking-Geschwindigkeit anpasst. Auch die Krafteinwirkung auf die Schulter durch Ziehen des Gummibandes bei jedem Schritt, lässt sich unabhängig von der Stärke des Bandes durch die Ausführung der Unterarmbewegung so steuern, dass es angenehm im Schulterbereich bleibt. Besonders für mich mit nicht mehr vollständig intakten Rotatorenmanschetten ist das wichtig.

Bernd zeigte sich ebenfalls angenehm überrascht, wie flüssig er mit den Nordic-Cross-Trainer walken kann und die angenehme aufrechte Haltung des Oberkörpers dabei direkt gespürt hat.
Siehe auch mein Erfahrungs- und Testbericht aus 2014.

Fazit nach knapp einer Stunde und 5 Kilometern

Beide Trainingsgeräte eignen sich sehr gut, um zusätzlich zum normalen Gehen und Walken neben dem Ausdauereffekt etwas schonend für die Oberkörpermuskulatur zu tun. Der CORunner bietet zusätzlich die Möglichkeit die Griffe für den Expanderzug je nach Ermüdung des Schulterbereichs einfach am Gürtel zu verstauen und dann ganz normal zu Laufen oder zu walken. Für Personen, die Gelenkprobleme in Knie oder Hüfte haben, bietet der CORunner allerdings keinerlei Vorteile oder Entlastungen.

Anders dagegen der NCT: Hüfte- und Kniegelenke werden nachweislich entlastet, sowie Sensomotorik und Motorik gefördert. Man kann aber bei nachlassender Muskelkraft in den Armen, die zumindest anfangs auch bei der leichtesten Expandereinstellung nicht auszuschließen ist, nicht einfach damit aufhören und normal weiter gehen, walken oder laufen, es sei denn man trägt den zwar sehr leichten aber doch etwas sperrigen NCT.

Das bedeutet auch, dass auf Grund der sehr geringen Abmessungen und des Tragens des CORunning-Gürtels am Körper, dieser einige Vorteile im Handling und bei der Mitnahme (z.B. in Öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf dem Fahrrad) hat.

Bernd Himpel und Peter Herrchen mit NCT und CORunner
Bernd Himpel (links) und Peter Herrchen nach dem Nordic-Cross- und CORunning-Training in den Weinbergen

Für beide Geräte ist eine Einführung durch einen Instruktor / Trainer sinnvoll und meist auch notwendig. D.h.: Einfach kaufen und dann ausprobieren ist trotz guter Anleitungen auf den jeweiligen Webseiten oder den beiliegenden Gebrauchsanweisungen nicht ohne weiteres für jeden möglich.
Der Preis ist für beide Geräte mit EUR 220,00 (CORunner), bzw. EUR 240,00 (NCT) nahezu identisch.

Meine Empfehlung / Einschätzung

Beide Sportgeräte bieten eine sinnvolle Ergänzung zu normalem Lauf- oder Walking-Training mit allerdings unterschiedlichen Schwerpunkten und Anreizen, die ich oben aufgeführt habe.
Diejenigen, die den CORunner oder den NCT mal testen möchten, sollten über die Kontakte auf den Webseiten nach einem Trainer suchen, bzw. dort erfragen. Gerne kann man auch zu mir über diesen Blog Kontakt aufnehmen und ich versuche dies dann zu koordinieren.
Die Aufmerksamkeit beim Training durch vorbeikommende Personen ist einem auf jeden Fall gewiss. Wir wurden auch direkt nach ein paar Minuten angesprochen, mit was und wofür wir da unterwegs sind.

Hier gibt es noch ein Kurzvideo von unserem Training.

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