Bloggen oder Joggen – Frühjahrsmotivationsgedanken

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Frühjahr in Wiesbaden 17.3.2013

Der Februar und März 2013 haben es bisher nicht besonders gut mit uns Outdoor-Sportlern – zumindest im Rhein-Main-Gebiet – gemeint. Die wenigsten Sonnenscheinstunden seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Februar und Schnee-Chaos im Frühlingsmonat März. Daran ist bestimmt Angela oder die EU schuld. Einer muss ja schuld sein und sei es nur, um auf jemanden schimpfen zu können, wenn man wieder mal selbst nicht motiviert genug ist, draußen Sport zu treiben. Wie schön war es da gestern! Zwar knackig kalt, aber Sonnenschein. ‚Heute gehe ich auf jeden Fall laufen!‘ rief ich mir gestern zu. Erst gilt es aber noch, das am Vortag abgerungene Versprechen einzulösen und mit meiner Liebsten auf den Wiesbadener Wochenmarkt zu gehen. Leckere Lebensmittel für Abends, Reiselektüre für die geplante Südafrikareise und eine schöne Tasse Milchkaffee – heutzutage  Latte Macchiato, sonst versteht einem die Bedienung Jahrgang 95 nicht – im Lumen lautet der Samstagvormittag-Triathlon. Aber nachmittags geht’s auf jeden Fall zum Laufen. Zuhause mit den Einkaufserrungenschaften angekommen, sagt Doro: ‚Gehe laufen so lange es noch schön ist oder wartest Du wieder bis es regnet, wie immer?‘. ‚Ja, ja ich gehe gleich, trinke aber erst noch einen Kaffee‘, brummele ich mich wieder der Reiselektüre widmend. Kurz darauf, die Sonne ist weg, der Himmel grau, egal: ich kann ja auch morgen laufen gehen! Lohnt sich nach dem guten Abendessen und dem Rheingauer Riesling dann auch richtig.

Sonntagmorgen, 8:30 Uhr, aufstehen voller Elan. Heute einen schönen ausgiebigen Jogg. ‚Warum ist es noch so dunkel?‘. Erst langsam wird mir klar, dass 10 Zentimeter Neuschnee auf unseren Dachfenstern den Blick nach draußen verwehren. Ungläubige Überprüfung durch Öffnen der selbigen wird mit hereinfallendem Pulverschnee quittiert. Hallo! 17. März in Wiesbaden, da ist im Nizza des Nordens normalerweise Biergartenwetter. Mein Herz wirft mir den Morgengruß ‚Heute bei dem Wetter gehst Du bestimmt laufen, oder?‘ entgegen. ‚Ja klar‘ entgegne ich fröhlich. 1 Stunde, 2 Tassen Kaffee, eine Obstschale und 3 Lagen Zwiebellook mit Handschuhe, Mütze und Stirnband später stehe ich im dichten Schneetreiben vor der Haustüre und freue mich über meine wasserdichten Trail-Schuhe. Kalte, windige, nasse, rutschige und hügelige 7 km liegen vor mir. Meine bessere Hälfte hat wieder mal Recht behalten. ‚Bei schönem Wetter laufen kann doch jeder!‘ denke ich für mich. Eigentlich sollte ich darüber mal was schreiben, bloggen …

1 Antwort

  1. 2. April 2014

    […] Seit letztem Sonntag ist sie endlich wieder da, die Sommerzeit. Abends ist es jetzt, je nach Region in Deutschland, schon fast bis 20:30 Uhr hell. Ginge es nach mir, könnte die Zeit auch um 2 Stunden vorgestellt werden – und das am besten ganzjährig. Dann hätte der normale ‘Nine to Five’ oder ‘Eight to Four’ Berufstätige auch im Winter noch Tageslicht nach Feierabend. Es gibt Urlaubs-Clubs in Süden, benannt nach dem Vornamen von Crusoe, die ab Oktober eine eigene Club-Zeit einführen, die der normalen Zeit 3 Stunden voraus ist. Da kann man dann entspannt noch bis 21:00 Uhr Ende Oktober / Anfang November im Hellen draußen zu Abend essen. Gegen diese ‘Winterabendhelligkeit’ hätte ich auch in unseren Breitengraden nichts einzuwenden. Morgens ist es mir persönlich ziemlich egal, ob es noch dunkel ist. Meine Augen bekomme ich vor 9:00 Uhr ohnehin nur ansatzweise auf. Auf jeden Fall können alle Couch-Potatoes und Morgenmuffel jetzt wieder ihren guten Vorsätzen freien Lauf lassen, auch abends dem Outdoor-Sport zu frönen. Das gilt natürlich auch für motivierte Laufeinsteiger. Besonders nach Krankheiten, Operationen und Rehabilitationsmaßnahmen ist jetzt auch ein guter Zeitpunkt, etwas für Muskulatur, Fitness, Wohlbefinden und Gewicht zu tun. Auch wer ein künstliches Gelenk hat, sollte, nein muss sich trauen Sport zu treiben. Das mögliche Ziel neu mit dem Laufen zu beginnen, sollte man allerdings langsam angehen und im Falle eines (noch) zu hohen Körpergewichtes eher das Nordic Walking anfänglich bevorzugen. Richtig ausgeübt wird es übrigens zu unrecht als ‘Steckerl-Gehen‘ verspottet. Durch richtigen Einsatz der Stöcke im Zusammenspiel mit großen Schritten im korrekten Wechsel mit den Armen wird ähnlich wie beim Skilanglauf, der gesamte Körper beansprucht und eignet sich daher hervorragend zum Kalorienverbrauch. Hat man sich dann über einen längeren Zeitraum eine Grundlagenausdauer geschaffen, steht dem leichten Joggen mit anfänglichen Gehpausen nichts mehr im Wege. Der TEP-Träger sollte dabei allerdings wirklich so leicht wie irgend möglich sein. 1 Kg Körpergewicht belastet z.B. die Hüfte bei einem 10 km Lauf mit 42 Tonnen. Wer sich ohne Joggen auf eigenen Beinen auspowern will, kann sich auch der Trendsportart ‘Schnelles Bergwandern mit Stöcken‘ hingeben. Speedhiking klingt da allerdings wesentlich cooler! Mein Sommerzeit-Aufruf an Alle lautet: Raus an die frische Luft und bewegen, egal ob mit oder ohne künstliche Gelenke, egal ob mit oder ohne dem einen oder anderen Wehwehchen, egal ob mit oder ohne Übergewicht – Joggen statt Bloggen! […]

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