Hüft- und Knie-Gelenk Ersatz als ambulante OP

Hüft- und Knie-Gelenk Ersatz als ambulante OP. Ist das verrückt oder die Zukunft der Medizin?
In einigen Nachbarländern und auch in der USA ist es tatsächlich schon länger üblich, dass so ein komplexer Eingriff, wie der Einsatz eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenkes, ambulant erfolgt. D.h.: morgens in Krankenhaus uns abends nach Hause. Was viele, die so eine Operation hinter sich haben, für völlig unmöglich halten, wurde jetzt aktuell auch zum ersten Mal in Österreich erfolgreich praktiziert.

künstliches Hüftgelenk

Erstmals Hüftgelenk ambulant eingesetzt
Das Landeskrankenhaus Feldkirch hat etwas geschafft, was bisher nicht möglich war: Dem ehemaligen Leistungssportler Thomas Jochum wurde ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt – und das unter ambulanten Bedingungen: Der Ringer und WM-Teilnehmer konnte wenige Stunden nach dem erfolgreichen Eingriff das Spital wieder verlassen….mehr

10.11.2021 – Vorarlberg ORF@at aus dem Landeskrankenhaus Feldkirch

Im Nachbarland Luxemburg werden auch schon längerer Zeit künstliche Knie-Gelenke ambulant eingesetzt. Hierzu gibt es in Kürze einen ausführlichen Erfahrungsbericht eines sportlichen Patienten.

Sportlich und fit ist in diesem Zusammenhang eine ganz wesentliche Voraussetzung, dass dieser Eingriff überhaupt erfolgreich gelingen kann. Dies wird auch vom leitenden Oberarzt des Landeskrankenhauses Feldkirch, Johannes Abel, genauso dargelegt. Für ältere Menschen mit Vorerkrankungen oder bereits eingeschränkter Mobilität ist das natürlich keine Option.

In Deutschland wurde das auch schon vereinzelt versucht, sogar mit zwei künstlichen Hüftgelenken an einem Tag in Rüsselsheim von Dr. Manfred Krieger.
Durchgesetzt hat sich dies bisher noch nicht wirklich.
Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich bei uns weiterentwickelt.


3 Antworten

  1. Paul sagt:

    Die Möglichkeit einer ambulanten Knie-OP mag für viele zunächst ungewöhnlich erscheinen, aber es könnte tatsächlich die Zukunft der Medizin sein. Der erfolgreiche Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks unter ambulanten Bedingungen zeigt, dass dieser komplexe Eingriff in einigen Ländern bereits Realität ist. Während diese Option nicht für jeden geeignet ist, könnte sie dennoch einen bedeutenden Fortschritt in der orthopädischen Chirurgie darstellen.

  2. Torsten sagt:

    Guten Morgen,
    Ich wurde von Herrn Krieger vor 2 Jahren operiert. Meine Krankenkasse fordert einen 3 Tägigen Aufenthalt, was ich auch gut finde.
    Aber wenn man fit ist kann es ohne Probleme klappen, ist dann eine reine Kopfsache.
    18 Uhr aus dem OP, 22 Uhr das erste mal laufen. Am nächsten Tag 9 Uhr physio mit Treppen und allem.Bin sehr zufrieden

  3. Michael Twardon sagt:

    Als mir vor 7 Jahren die TEP eingesetzt wurde konnte ich drei Tage nach der OP die Klinik verlassen. Vielleicht wäre es noch schneller gegangen, aber die OP war unter Vollnarkose und ich war anschließend noch mehrere Stunden mehr oder weniger weggetreten. Eine ordentliche sportlichen Vorbereitung und mein guter Gesundheitszustand waren da sicher sehr förderlich. Zudem fing ich sofort an, in der Klinik mit den Krücken herumzugehen und alsbald die nähere Umgebung unsicher zu machen.

    So sehr ich die rasche Entlassung persönlich gut fand, so skeptisch bin ich doch, was generell „ambulante“ Hüft-OPs angeht. Das Thromboserisiko ist nicht zu vernachlässigen; zudem hatte ich nach der OP heftige Muskelschmerzen im operierten Bein und war froh, sofort stärkere Schmerzmittel zu bekommen und in der Klinik gut versorgt zu sein. Bei unserem gegenwärtigen System der Krankenhausfinanzierung mit Fallpauschalen sehe zudem die Gefahr, dass wirtschaftliche Zwänge zu stark in den Vordergrund treten können.

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