Sonntagslauf vor dem Aufstehen – unfreiwilliger Selbstversuch

5 Antworten

  1. Dom sagt:

    Hallo Peter,

    bin gerade auf deinen Beitrag gestossen, der zwar schon ein halbes Jahr her ist, aber der bei mir gerade ein paar Fragen im Zusammenhang mit Hüft TEP und Sport aufwirft. Ich habe ebenfalls eine Fenix (Version 2), bin beidseitiger Hüft-TEP-Träger, die erste wurde in 2013 operiert und die zweite jetzt Ende Oktober 2015 (OCM München), und messe seit 1,5 Jahren ebenfalls alle mein Laufaktiväten.

    Folgende Fragen stelle sich mir: Inwieweit haben neben Wochen-Kilometerzahl, Körpergewicht,… eben auch Bodenkontaktzeit, Schrittlänge und Schrittfrequenz Einfluss auf die Haltbarkeit der Prothese? Sind lange Bodenkontaktzeiten beim Laufen schädlicher als kurze? Muss die Schrittlänge eher kurz und Schrittfrequenz schnell sein, oder Schrittlänge eher lang und Frequenz dafür langsam? Oder ist das alles Blödsinn und nur die Umfänge spielen eine Rolle. Die letzten 12 Monate lag mein Bodenkontaktzeiten im Schnitt bei 220 m/s, die Frequenz bei 180 spm, die Schrittlänge bei 125 cm. Interessant auch, dass ich vor der 2. OP, meine Umfänge stark reduziert, aber dafür die Schnelligkeit stark erhöht habe, mit niedrigeren Bodenkontaktzeit und damit mehr Vorfußarbeit. Die Schmerzen waren trotz der höheren Intensität viel geringer als bei den längeren und langsameren Einheiten. Ob es an der stärkeren Endorphinausschüttung lag weiß ich nicht. Aber es wäre interessant die These überprüfen zu können.

    Ich habe bis kurz vor meiner 1. HüftOP 2013, fast 30 Jahre lange Laufen als Leistungsport betrieben und suche jetzt den richtigen Mittelweg um meinen Lieblingssport weiterzubetreiben, ohne die Prothese übermässig abzunutzen. Nun suche ich auch nach Messmöglichkeiten um den richtigen Trainingsumfang zu erstellen. Mir geht es so gut, dass ich theoretisch wieder >100km/Woche trainieren könnte. Klar mache ich nicht, habe mein Trainingsumfang und -intensität um über 70% reduziert, und um low-impact Sportarten erweitert, aber wenn die Messdaten der Fenix eine Hilfestellung geben könnten, wäre das ein weiterer interessanter Input.

    Was ich noch schreiben wollte: bravo für euer Buch „Mut zur neuen Hüfte“! Es war mit ausschlaggebend, dass ich anschliessend mich habe operieren lassen. Ihr habt viel für die positive Aufklärung unternommen. Danke!

    • Lieber anonymer Kommentator,
      Ich bin mir nicht sicher ob man die einzelnen Laufstile und Laufarten so einfach von Läufer zu Läufer vergleichen kann. Ich denke es kommt bei all den Werten auf viele verschiedene Faktoren an:
      – Wie lange und gut wurde bereits vor der OP der Laufsport betrieben?
      – Welche Größe und Gewicht hat der Läufer?
      – Wie schnell ist der Läufer unterwegs?
      – Welcher Laufstil wurde vor der OP bevorzugt?

      Ich selbst habe z.B.: erst im Alter von 51 (nach der 2. Hüfte-TEP) richtig mit Laufen angefangen. Davor habe ich als Jugendlicher zuletzt in der Sportschule Frankfurt im Rahmen meiner Auswahl-Kader-Lehrgänge im Tischtennis größere Waldläufe absolviert. Ich konnte einfach auf Grund meiner Hüftproblematik über 30 Jahre lang nicht wirklich rund laufen.
      Zum allgemeinen Thema Laufstil mit Endoprothesen habe ich bereits 2011 hier im Blog einen entsprechenden Artikel veröffentlicht! (Siehe hier: https://tepfit.eu/2011/06/08/laufstilanpassungen-bei-endoprothesentragern/). Dieser stellt allerdings nur meine persönlich Sichtweise dar. Allerdings wurde der Artikel auch auf der Webseite der Gelenk-Klinik verlinkt und kann daher nicht allzu falsch gewesen sein.
      Ich habe im Gegensatz zu Deinen Ausführungen eine wesentlich kürzere Schrittlänge (im Schnitt 90 cm, einen höhere Bodenkontaktzeit (im Durchschnitt 350 ms) und eine niedrigere Frequenz mit durchschnittlich 140 spm. Ich bevorzuge auch den Mittelfußlauf, da dieser für mich persönlich am ökonomischsten erscheint.
      Damit laufe ich natürlich auch entsprechend langsamer als Du, was mich aber keineswegs stört. Meine Bestzeit 2011/2012 war ganz knapp unter 6:00 min/km.
      Um das ganze wirklich rein wissenschaftlich zu beleuchten würde ich Deine Ausführungen und die damit verbundenen Fragen an mir bekannte Experten weiterleiten, wenn Du zustimmst.
      Falls Du das möchtest, schreibe mir doch einfach eine kurze Mail. Die eMal-Adresse findest Du im Impressum.
      Herzliche sportliche Grüße
      Peter

      • Dom sagt:

        Hallo Peter,

        danke für deine schnelle Antwort. Und vollkommen einverstanden, der Impact auf das künstliche Gelenk eines 190cm und 100kg Fersenläufers ist nicht der gleiche wie bei einem 170cm, 55kg leichten Läufers, der effektiv über den Vorfuß läuft und damit beide Sprunggelenke als weiteren „Dämpfer“ einsetzen kann.

        Mir geht es hier nicht um die Schnelligkeit beim Laufen, sondern mehr um die Analyse der Daten, der richtigen Interpretation und um daraus weitere Schlüsse ziehen zu können: Vorfuß ja/nein, Bodenkontaktzeit verringern, Schrittlänge verkürzen, Frequenz vergrößern, vertikale Amplitude verkleinern…. Diese modernen Uhren bieten zumindest die Möglichkeit die Anpassung des Laufstils (nach) zu messen, zu kontrollieren und ggf zu korrigieren. Es fehlen eigentlch nur die Daten zur Abnutzungskontrolle direkt aus dem TEP-Gelenk heraus. 😉

        Ja, du kannst meine Ausführungen gerne weiterleiten.

        Und weiterhin viel Spaß beim Laufen

        Dom

  2. Detlef Wittenbreder sagt:

    Bei „sog. Garmin Freunde“ fühlte ich mich natürlich angesprochen – und bei „wie können das Freunde sein?“ musste ich mich erstmal kurz schütteln.
    Auch wenn ich die letzten Tage nicht viel von Deiner fenix 3 sehen konnte – hoffe ich, dass Du fleißig trainierst. Es muss ja auch nicht wirklich so früh morgens sein.
    Bleib immer schön fit!

  3. heidirauch sagt:

    Lieber Peter,

    schöner Beitrag! Ich bin um 8 Uhr unseren Weg hochgewalkt mitsamt Smoveys, danach 10 Runden im Pool geschwommen. Da wir hier rund 15-20 Grad mehr haben, ist die frühe Aktivität dringend angesagt.

    Heute Nacht um 2.30 Uhr sind 8 Jugendliche rund um den 21-jährigen Sohn unseres Mitbesitzers angekommen und einige davon bevölkern immerhin seit wenigen Minuten den Pool. Michael hat die dritte Fuhre Feigenmarmelade eingekocht und ich schreibe am Eichenrieder Newsletter. Heute Abend wir zu zehnt gegrillt.

    Ich wünsche Dir noch einen entspannten Sonntag ohne Deine Liebsten und schicke Dir ein bisschen italienische Sonne gen Norden.

    Schöne Sonntagmittagsgrüße von der Heidi

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